„Wir in Langenhagen machen mit: Mit Respekt!“ – unter dieser Überschrift startete die Offene Gesellschaft Langenhagen ein Projekt, das auf viele Multiplikator*innen in der Stadt setzt. Mit
fünf knappen, aussagekräftigen Sätzen wirbt die Initiative dafür, Menschen in jeder Situation höflich und mit Respekt zu begegnen, einander zuzuhören,
sachlich miteinander zu sprechen und keinen Menschen auszugrenzen. Als Schirmfrau konnte Langenhagens Sozialdezernentin Eva Bender gewonnen werden: „Ich freue mich sehr, Schirmfrau dieses
besonderen Projektes zu sein“, sagt sie. „Die Basis für unsere Demokratie und unser Zusammenleben ist der Diskurs, und der Diskurs ist nur mit Respekt möglich.“ Die Demokratie sei die einzige
Staatsform, die immer wieder neu gelernt werden müsse, zitierte die Dezernentin den bekannten hannoverschen Soziologen Oskar Negt.
„Wir in Langenhagen sehen hin und helfen, wenn ein Mensch beleidigt oder bedrängt wird“, lautet eine zentrale Aussage des Projektes; eine andere „Wir in Langenhagen achten und unterstützen
Menschen, die sich für unsere Gemeinschaft einsetzen.“ Als erste Multiplikator*innen dabei waren zwei ganz unterschiedliche Akteur*innen: die MIMUSE, Norddeutschlands größtes Kleinkunst- und
Comedy-Festival, und der Malermeisterbetrieb Wöbbekind aus dem Langenhagener Ortsteil Krähenwinkel. Sie unterstützen das Anliegen der Offenen Gesellschaft Langenhagen, werden sich in ihrem
jeweiligen Umfeld für dessen Realisierung einsetzen und sich darum bemühen, ihre Gäste, Kund*innen und Mitarbeitenden für das Thema zu sensibilisieren.
„Wenn wir einander mit Respekt begegnen, bekommen wir viel Positives zurück“, sagt Malermeister Bernd Wöbbekind. Allgemein werde davon ausgegangen, dass auf Baustellen ein rauer Ton herrsche, das
habe sich in den vergangenen Jahren aber geändert. „Respekt ist in unserem Betrieb die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit“, so Wöbbekind. Inga Herrmann und Jürgen Köhler von der MIMUSE können
das nur bestätigen: Der große Kreis der ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter*innen könne nur deshalb seit rund 40 Jahren erfolgreich zusammenarbeiten, weil alle einander stets mit Respekt begegnen.
Mit Plakaten und Aktionen wirbt die Offene Gesellschaft Langenhagen für eine Stadt mit Respekt – und freut sich über alle, die mitmachen wollen. Der Kontakt kann über denkwerkstatt-offene-gesellschaft@web.de hergestellt werden; die Offene Gesellschaft stellt dann Plakate, Aufkleber und Lesezeichen mit dem Kampagnenmotiv zur Verfügung und lädt unter anderem zu Foto- oder Videoaktionen ein. Foto: Oliver Krebs
Die Johanniter-Ortsbeauftragte Elke Zach (links) und ihr Team, hier mit Susanne Wöbbekind von der Offenen Gesellschaft Langenhagen (2. von rechts), setzen sich in ihrem beruflichen ebenso wie im ehrenamtlichen Engagement für einen respektvollen Umgang mit allen Menschen und für eine solidarische Gesellschaft ein.
Foto: Bettina Martin
Mitglieder des Kirchenvorstandes der Emmausgemeinde haben aus einem alten Tisch und Seitenteilen eines Bettes, die vor dem Tauschregal an der Kirche abgestellt worden waren, einen Nistkasten für Schleiereulen gebaut und ihn im Kirchturm installiert.
"Es geht uns dabei um Natur- und Artenschutz und damit um Respekt vor der Schöpfung“, sagt Tilmann de Boer aus der Kirchengemeinde. „Und es ging uns bei der Verwendung der alten Holzteile auch um Nachhaltigkeit und Respekt vor dem, was wir zur Verfügung haben und nicht einfach auf den Müll werfen sollten.“ Foto: Andrea Hesse
„Wir vom Ophelia-Beratungszentrum unterstützen die Aktion Mit Respekt! der Offenen Gesellschaft Langenhagen. Wir setzen uns für mehr Respekt gegenüber Frauen* und Mädchen*ein.
Die Pandemie zeigt, dass die Gleichstellung der Geschlechter weiterhin ein wichtiges gesellschaftliches Thema ist und sein muss.“
Anja Wessel-Jorißen für das Ophelia-Team Foto: Renate Siebler
„Wir leben Respekt und Toleranz vor. Wir leben den Dorfbrunnen der Moderne und fördern so das Miteinander und Füreinander in unserer Stadt.“
Christine Pfeuffer, Mehr-Generationen-Haus Langenhagen
Foto: Renate Siebler
„Als die Offene Gesellschaft Langenhagen mit ihrem Mit-Respekt!-Projekt auf mich zukam, dachte ich sofort: Respekt? Find‘ ich super, da machen wir mit! Erst später hab ich mir dann Gedanken
gemacht: Respekt ... Was bedeutet das überhaupt? Ich bin dann auf ein Zitat von Annie Gottlieb gestoßen, das mir eine sehr schöne Perspektive eröffnet hat: ‚Respect us appreciation of the
seperateness of the other person, of the way in which he or she is unique.‘
Das Zitat finde ich auch für uns als monopol und Verein zur Förderung von Jugend und Kultur sehr passend. Wir sind ein Raum, in dem jede und jeder ohne Angst vor Anfeindungen ihre oder seine
Meinung zum Ausdruck bringen können soll. Nur eine offene und respektvolle Diskussion kann zu einem Ergebnis, einem Konsens oder einem freundlichen Miteinander führen. Und das wünschen wir uns
für unsere Stadt und darüber
hinaus.“
Maja Teuber, Verein zur Förderung von Jugend und Kultur e.V.
Das war eine schnelle und klare Entscheidung: Die evangelische Kirchengemeinde Zum Guten Hirten Godshorn unterstützt das Projekt „Wir in Langenhagen machen mit: Mit Respekt!“.
„Wir unterstützen dieses Projekt sehr gern, denn Respekt und Toleranz gehören zu den christlichen Grundüberzeugungen. Jedem Menschen soll auf Augenhöhe begegnet werden“, sagt Marko Balkenhol, Vorsitzender des Kirchenvorstandes. „In unserer Arbeit setzen wir uns für die Gemeinschaft vor Ort in Godshorn ein, wir unterscheiden nicht nach Nationalität, sozialer Herkunft oder Kultur“, ergänzt Pastor Falk Wook.
Mit fünf knappen, aussagekräftigen Sätzen wirbt die Initiative Offene Gesellschaft Langenhagen dafür, Menschen in jeder Situation höflich und mit Respekt zu begegnen, einander zuzuhören, sachlich miteinander zu sprechen und keinen Menschen auszugrenzen. Rolf Oppermann, Mitglied des Kirchenvorstandes, sagt dazu: „Ich finde diese Aktion gut, weil sie die aktuellen Probleme des Miteinanders deutlich benennt.“
Der NABU Langenhagen und die Naturkundliche Vereinigung Langenhangen (NVL) unterstützen das von der Offenen Gesellschaft Langenhagen gestartete Projekt „Wir in Langenhagen machen mit: Mit Respekt!“.
Eine der 10 Thesen der Offenen Gesellschaft Langenhagen lautet: „In einer verantwortungsbewussten Gesellschaft sind der Naturschutz, der sorgsame Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Einsatz für Klimaschutz elementare Anliegen.“
„Natur ist ein Selbstwert und hat eigene moralische Rechte, die vom Menschen Respekt erfordern“, sagt dazu Georg Obermayr, Schriftführer im NABU Langenhagen und aktiv in der Offenen Gesellschaft Langenhagen. „Attribute des Respekts gegenüber Menschen und Natur sind Aufmerksamkeit, Achtung, Wertschätzung und Bewunderung. Respektlosigkeit gegenüber der Natur beruht meist auf Ignoranz und Unwissenheit.“
Für den NABU und die NVL in Langenhagen ist es wichtig, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist. Deshalb setzen sie sich für den Schutz vielfältiger Lebensräume und Arten sowie für gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und den schonenden Umgang mit endlichen Ressourcen ein. „Wir fordern Sie auf: Treten Sie ein für mehr Respekt und geben Sie der Natur eine Stimme“, sagt Georg Obermayr stellvertretend für NABU und NVL.
"Unsere Schülerinnen und Schüler bilden eins zu eins die Gesellschaft in Langenhagen ab, sie sind unterschiedlicher Herkunft und bringen individuelle Voraussetzungen mit. Deshalb arbeitet die IGS Langenhagen von Begin der Klasse 5 an gemeinsam mit Eltern und Schüler*innen an einem respektvollem Umgang miteinander. Alle werden sensibilisiert, bei Problemen nicht wegzusehen, sondern auf Augenhöhe und lösungsorientiert aufeinander zuzugehen. Das trägt dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler sich an ihrem Lernort wohlfühlen. Die Erfahrung zeigt, dass diese Strategie aufgeht und zu einem erfolgreichen Miteinander führt."
Foto: Susanne
Wöbbekind
Timo Heiken, Leiter der IGS Langenhagen